Sanierungsmaßnahme bringt EDS Maschinenbau auf kreative Außengestaltungsidee
Schon lange war klar: der Boden der alten Werkshalle auf dem Gelände der EDS musste saniert werden. Nur wohin mit den dort befindlichen Maschinen? Als der Bagger anrollte, um mit den erforderlichen Bauarbeiten zu beginnen, stand auch die Planung dafür fest und die wesentlichen Werkzeuge und Gerätschaften waren bereits umgesiedelt.
Allein die seit einigen Jahren ungenutzte alte Kolb Radialohrmaschine KRL42 sollte im Zuge dessen ausgemustert werden. Sie jedoch zum alten Eisen zu erklären, wurde ihrer jahrzehntelang zuverlässigen Leistung nicht gerecht. Also kamen die zuständigen EDS Mitarbeiter auf die Idee, ihr den gebührenden Platz einzuräumen: Sie sollte quasi als Denkmal und merkfähiger Hinweis für Besucher nahe der Einfahrt zum Gelände aufgestellt werden. Kurzerhand wurde mithilfe des Baggers des Sanierungs-Teams eine Grube in die entsprechende Rasenfläche gegraben, das Fundament vergossen und die Maschine auf die entstandene Platte gezogen. Ein Kraftakt mit Köpfchen und einem sehenswürdigen Endergebnis!
Bei der Radialohrmaschine handelt es sich um eine KRL42 der Fa. Hermann Kolb Werkzeugmaschinenfabrik aus Köln Ehrenfeld aus dem Jahr 1966. Ursprünglich wurde sie damals an die Fa. Orenstein & Koppel nach Berlin geliefert. EDS Inhaber und Geschäftsführer hatte sie erst 1995 für 9500,- DM bei einem Gebrauchthändler gekauft. Bis 2018 wurde Sie intensiv genutzt und war der feste Arbeitsplatz für einen Mitarbeiter, der als Bohrer in Vollzeit mit dem Schneiden von Löchern bis Ø 50 sowie Gewinden bis M42 beschäftigt war. Ein bis dahin mehr als üblicher Vorgang, da sich Fräsmaschinen in diesem Bereich erst in den letzten Jahren mehr und mehr durchgesetzt haben. Auch bei EDS wurde die Maschine ausgemustert, da sich die Technik geändert hat. Große Löcher werden nicht mehr mit HSS-Werkzeugen gebohrt, sondern an Bearbeitungszentren mit Vollhartmetallbohrern hergestellt oder zirkular ausgefräst. Auch Gewinde werden vorwiegend mit einem Fräswerkzeug hergestellt.
Dennoch denken die Kollegen recht gerne an das stoische Arbeitsgerät zurück und halten den neuen Ehrenplatz für mehr als angemessen. Schließlich war die Radialbohrmaschine länger im Betrieb als so mancher Mitarbeiter und während der ganzen Zeit hatte es keinen nennenswerten Reparaturbedarf gegeben. Ein Glück, übrigens, denn es wäre auch gar kein Service vorhanden gewesen: Die Fa. Kolb existiert schon lange nicht mehr. Gerade weil die Maschine aber so treue Dienste geleistet hat, hält man sich bei EDS sicherheitshalber noch eine zweite, kleinere Kolb Bohrmaschine in Reserve. Diese ist von 1955 und steht in der Lehrwerkstatt.
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